Die Bonner Stadtverwaltung hat den Vertrag mit dem Deutschen Museum über das Deutsche Museum Bonn am 20. Januar 2016 zum 31.1.2018 gekündigt. Die Verwaltung folgt damit dem Beschluss des Bonner Stadtrates, der in seiner Haushaltsentscheidung 2015 über die Finanzplanung für die kommenden Jahre die Mittel für das Museum deutlich gekürzt hat.
Damit ist die Zukunft der einzigen Dependance des Deutschen Museums in München außerhalb Bayerns weiter ungewiss. In einem persönlichen Gespräch, in dem Oberbürgermeister Ashok Sridharan Vertretern des Deutschen Museums die Kündigung erläuterte, wies der OB auch auf weiterhin bestehende Bemühungen zur Weiterführung des Hauses hin.
Namhafte Unternehmer und Wissenschaftler aus der Region haben im Herbst 2015 den Förderverein WISSENschaf(f)t SPASS gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hat, bei öffentlichen Geldgebern für den Fortbestand des für den Fachkräfte-Nachwuchs wichtigen Lernortes für “MINT-Fächer” zu werben und selbst ergänzende Fördermittel aufzubringen. Schon heute können in der Region zahlreiche Stellen und Ausbildungsplätze in MINT-Berufen nicht besetzt werden. Aktuell berichtete die Agentur für Arbeit Bonn im Januar von über 6.000 gemeldeten unbesetzten Stellen, über 40 Prozent in MINT-Berufen. Der Verein hat seit der Gründung seine Mitgliederzahl bereits mehr als verdoppeln können und erste Gespräche mit Entscheidern aus Politik und Verwaltung in der Region, bei Land und Bund geführt.
Der Vorstand des Fördervereins bedauert und kritisiert die vorgenommene Kündigung. Jetzt müssen die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis schnellstmöglich ein belastbares Konzept vorlegen, wie sie die Grundfinanzierung des Museums künftig sicherstellen wollen. Am 10.02.2016 (Aschermittwoch) um 18:00 Uhr wird der Förderverein dem Ausschuss für Internationales und Wissenschaft der Stadt Bonn das Zukunftskonzept DM Bonn vorstellen.
Stadt Bonn kündigt den Vertrag mit dem Deutschen Museum Bonn
29.01.2016 | Foto: Deutsches Museum Bonn