Der Bonner Stadtrat hat in seiner Sitzung vom 30. März einstimmig beschlossen, den Zuschuss für das Deutsche Museum Bonn ab 2019 auf bis zu 400.000 Euro jährlich zu erhöhen. Damit ist die Zukunft der “WissensWerkstatt im Rheinland” für die nächsten Jahre gesichert.
Für die Sicherung des Deutschen Museums Bonn war es notwendig, dass die Basisfinanzierung in Höhe von jährlich 600.000 Euro ab 2019 im Wesentlichen bereits jetzt im März 2017 feststeht, da andernfalls die Rückbauplanungen hätten aufgenommen werden müssen. Nachdem der Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises bereits beschlossen hatte, das Museum mit jährlich 75.000 Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren zu fördern und auch weitere Gebietskörperschaften ihre Bereitschaft signalisiert haben, sich an der zukünftigen Finanzierung des Hauses an der Ahrstraße zu beteiligen, kam das entscheidende Signal vor wenigen Wochen von der Dr. Hans Riegel-Stiftung. Diese erklärte sich bereit, die noch fehlende Differenz in der Basisfinanzierung für 2018 in Höhe von 28.000 Euro sowie jeweils 100.000 Euro für die Jahre 2019 und 2020 zu tragen.
Unter diesen Voraussetzungen hatte Oberbürgermeister Ashok Sridharan dem zuständigen Ausschuss für Internationales und Wissenschaft und dem Rat eine Beschlussvorlage zur Erhöhung des städtischen Zuschusses ab 2019 auf 400.000 Euro pro Jahr vorgelegt, welcher dieser in seiner gestrigen Sitzung zugestimmt hat. Ziel muss es allerdings sein, weitere öffentliche Zuschussgeber für die Basisfinanzierung, das sind 50 % des Gesamtbudgets, zu finden.
Museumsleiterin Dr. Andrea Niehaus freute sich besonders über die breite überparteiliche Zustimmung im Rat und die damit verbundene Wertschätzung des außerschulischen Lernortes in seiner Aufgabe, Menschen – gleich welcher Vorbildung – für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. „Das gibt meinen Mitarbeitern und mir einen starken Rückhalt für die Aufgabe, das Museum neu auszurichten.“ Antonio Casellas, Vorsitzender des Fördervereins WISSENschaf(f)t SPASS, bezeichnete den Beschluss des Rates als „motivierendes Signal der Unterstützung“ durch die Stadt, das auch weitere Kommunen und Landkreise in der Region zum Mitmachen anstoßen wird.
Die Arbeit des Fördervereins tritt damit in eine neue Phase, in der der Verein Andrea Niehaus und ihrem Team helfen wird, sich zukunftsfähig auszurichten. “Wir stehen jetzt vor der besonderen Herausforderung, eine außerschulische Bildungseinrichtung zu entwickeln, die rund die Hälfte ihres Budgets durch private Spenden und Projektmittel einwerben muss”, so Casellas. „Das wird ein hartes Stück Arbeit. Der exzellente Ruf des Deutschen Museums Bonn und sein Erfolg, Menschen für MINT-Themen zu begeistern, sind dabei die wichtigste Grundlage. Die Besucherzahlen, die das Haus 2016 gegenüber den Vorjahren um fast 50 Prozent auf 118.000 steigern konnte, zeigen, dass die Nachfrage bei den Menschen aus der Region vorhanden ist.“
Im Namen des Fördervereins bedankt er sich besonders bei Landrat Sebastian Schuster vom RheinSieg-Kreis und Ashok Sridharan, der schon vor seiner Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Bonn zu den ersten Mitgliedern des Vereins gehörte. „Wir freuen uns über die breite Unterstützung, die Förderverein und Museum in den letzten Monaten erfahren haben, vom DGB bis zum Arbeitgeberverband Chemie im Rheinland, vom Schlossermeister bis zum Nobelpreisträger, von Abgeordneten in überparteilicher Einigkeit, Landräten und Bürgermeistern“, so Casellas. „Das Deutsche Museum Bonn wird jetzt von fast 300 Unternehmen, Unternehmern, Wissenschaftlern und Privatpersonen finanziell oder durch Rat und Tat unterstützt. Um diesen Lernort dauerhaft zu sichern, wollen wir die Beitragseinnahmen bis 2018 mindestens verdoppeln.“
Die Beiträge sind so bemessen, dass jeder Arbeitgeber, der MINT-Mitarbeiter beschäftigt, sich die Mitgliedschaft leisten kann und liegen bei unter 600 Euro im Durchschnitt. „Wir freuen uns auch über 20 Euro-Spenden von privaten Förderern, die damit ein Zeichen für Ihr Engagement setzen wollen“, sagte Casellas. Ziel des Vereins ist eine Unterstützung des Deutschen Museums Bonn mit mindestens 200.000 Euro im Jahr für Investitionen und Öffentlichkeitsarbeit.
Pressemitteilung: Deutsches Museum Bonn kann seine Arbeit fortsetzen
31.03.2017 | Quelle: Deutsches Museum Bonn/WISSENschaf(f)t SPASS