„Fokus KI in NRW – Neue Wege für Bildung und Innovation“ lautete das Motto des diesjährigen Neujahrsempfangs von WISSENschaf(f)t SPASS, der am 31. Januar im Deutschen Museum Bonn stattfand. Durch das bunte Programm führte die Journalistin und Rundfunkmoderatorin Steffi Neu.
Die Industrie in unserer Region verändert sich. Kaum ein Monat vergeht ohne die Ankündigung eines weiteren Global Players, seinen Standort im Rheinland ins Ausland zu verlegen oder ganz zu schließen. Auch der industrielle Mittelstand in unserer Region droht zunehmend den Anschluss an den technologischen Fortschritt zu verlieren. Im schulischen Bereich und in der beruflichen Ausbildung geht die dynamische Entwicklung in der Digitalisierung und den Anwendungsbereichen Künstlicher Intelligenz ebenso mit wachsenden Herausforderungen einher.
In all diesen Bereichen braucht es frische Ideen und gemeinsame Anstrengungen, um zukunftsfähig zu bleiben. Bei seinem traditionellen Neujahrsempfang informierte der Förderverein WISSENschaf(f)t SPASS seine Mitglieder sowie zahlreiche weitere Unterstützer aus der regionalen Wirtschaft, Politik und Forschung über neue Ansätze in der digitalen Bildung sowie seine aktuellen Projekte und Kooperationen.
Unser Nachbericht mit den Höhepunkten des Neujahrsempfangs 2024 als Video:
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Die „Mission KI“ des Deutschen Museums Bonn: Eine Erfolgsgeschichte
Mit seiner Weiterentwicklung zum Forum für Künstliche Intelligenz und zur „digitalen WissensWerkstatt“ in NRW setzt das Deutsche Museum Bonn Maßstäbe. „Künstliche Intelligenz ist eines der Zukunftsthemen unserer Zeit“, hob Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW in ihrem Grußwort, das als Videobotschaft eingespielt wurde, hervor. „Deshalb ist die Arbeit, die das Deutsche Museum hier in der Vermittlung leistet, so wichtig.”
Projektförderungen des Landes NRW und privater Förderer in Höhe von insgesamt rund 6 Mio. Euro haben seit 2020 das Fundament dafür geschaffen, das Deutsche Museum Bonn erfolgreich zu einem wahren Leuchtturm für KI-Kommunikation und Innovation „made in NRW“ zu entwickeln.
„Der Weg vor vier Jahren, Weichen zu stellen, hier im Deutschen Museum Bonn eine Wissenschmiede aufzubauen und Jung und Alt hier reinzubringen, ist genau der richtige gewesen“, fasste Andreas Münch, Vorstandsmitglied von WISSENschaf(f)t SPASS zusammen. Gemeinsam mit Alexander Mühlens, Leiter Automatisierungstechnik und Robotik bei der igus GmbH und Mitglied von WISSENschaf(f)t SPASS, stellte er beim Neujahrsempfang aktuelle Anwendungsbeispiele Künstlicher Intelligenz in der Robotik vor und sprach über gemeinsame Projekte.
Ein bundesweites Best Practice-Beispiel für den Einsatz Künstlicher Intelligenz aus dem Nachwuchsbereich stellte Jonathan Reinhart vor. Der 19-jährige Gewinner des diesjährigen Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz „KI in der Schule“ präsentierte beim Neujahrsempfang die von ihm entwickelte KI “Brainhome” , die es schwerstbehinderten Menschen einmal ermöglichen könnte, mit ihren Gedanken verschiedene Geräte zu bedienen – ein beeindruckendes Beispiel für das große Potenzial, das in Künstlicher Intelligenz steckt.
Mehr über sein Projekt: https://www.ardmediathek.de/video/hallo-niedersachsen/goettinger-nachwuchs-erfinder-gewinnt-bundeswettbewerb-fuer-ki/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9iZmU4MzhiOS03NGZjLTQ0YjEtOWMxOC1hMTZjZTk5YjI5OWI
Förderung der MINT-Bildung an Schulen
Auch im vergangenen Jahr hat WISSENschaf(f)t SPASS wieder die Initiative TuWaS! sowie mehrere engagierte Schulen aus der Region direkt unterstützt. Beim Neujahrsempfang stellten Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Mechernich, der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule Bonn, der Gesamtschule Windeck und des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums Bonn anschaulich ihre MINT-Projekte vor, die sie mit der Förderung umgesetzt haben.
Die Gesamtschule der Stadt Mechernich hat mit ihrem Projekt „Schulgarten für MINT-Projekte“ bei einem Klimaschutzwettbewerb erforscht, ob Streuobstwiesen einen Teil zum Auffangen der negativen Klimaveränderungen beitragen können. Dafür untersuchten die Schüler*innen der Klassen 7 und 8 u.a. Blätter und Eiskristalle mit Phonoscopen und installierten eine solarbetriebene Pumpenanlage im Teich des Schulgartens.
Die Schüler*innen der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule befassten sich bei ihrem Projekt mit der optimalen Konstruktion bunter Kreisel. Die Aufgabe bestand darin, aus vorgegebenen Materialien einen Kreisel zu bauen, der am längsten kreiselt – schwieriger als es klingt und angewandte Physik, die Spaß macht.
An der Gesamtschule Windeck entstand sogar eine ganze automatisierte Fabrik. Die „Minifabrik zur Bedruckung von Tischtennisbällen“ dient dazu, neutrale Tischtennisbälle mit dem Logo der Schule zu bedrucken. Dazu wird ein Ball von einem Roboterarm in die Bedruckungsmaschine eingelegt, dort bedruckt und nach dem Druckvorgang vom Roboterarm wieder herausgenommen, um dann in ein selbstfahrendes Fahrzeug gelegt zu werden. Das Fahrzeug transportiert den Ball ab und entlädt ihn am Entladeort. Anschließend fährt es wieder zur Bedruckungsanlage, um auf weitere Ladung zu warten.
Im Rahmen des TuWaS!-Projekts „Mikrowelten“ nahmen die Schüler*innen des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums Bonn verschiedenste Gegenstände aus ihrem Alltag buchstäblich unter die Lupe und lernten, durch sorgfältiges Beobachten und mit Hilfe von Werkzeugen, die die Sehfähigkeit verbessern, mehr von der Welt zu entdecken.
Neue Kooperationen und Events in Planung
„Der Vorstand hat gerade beschlossen, dass wir diese Aktionen nächstes Jahr weiterführen“, verkündete Toni Casellas, Vorstandsvorsitzender von WISSENschaf(f)t SPASS in seinen Ausblick auf die zukünftigen Aktivitäten des Fördervereins. Neben der Förderung engagierter Schulen und der Fortsetzung der Kooperation mit TuWaS! sind auch 2024 wieder mehrere Veranstaltungen geplant, die gemeinsam mit dem Deutschen Museum Bonn, Mitgliedsunternehmen aus dem Förderverein und weiteren Partnern umgesetzt werden sollen. Den Anfang macht im April 2024 ein KI-Symposium für mittelständische Unternehmen, weitere Events zu den Themen „KI und Kunst“ sowie „KI und Inklusion“ sollen im Laufe des Jahres folgen.
Über eine besondere Auszeichnung konnte sich am Ende der gelungenen Veranstaltung der Landschaftsverband Rheinland (LVR) freuen. Der LVR unterstützt das Deutsche Museum Bonn und den Förderverein seit langem regelmäßig auf vielfältige Weise. Toni Casellas und Museumsleiterin Andrea Niehaus bedankten sich bei Dr. Corinna Franz, LVR-Dezernentin für Kultur und Landschaftliche Kulturpflege und Guido Kohlenbach, LVR-Fachbereichsleiter Regionale Kulturarbeit, für ihr großes Engagement mit einem Förderaward.
Wir bedanken uns bei unserem Mitglied Wolf Pohl für die Organisation dieses gelungenen Events!
Fotos: WISSENschaf(f)t SPASS/Lichtenscheidt
Video: WISSENschaf(f)t SPASS/AY FILM